An fast allen Wegesrändern blüht er gerade wieder: Der Holunder, auch bekannt als Holler oder Holderbusch, ist einer der am häufigsten anzutreffenden Sträucher in Europa.
Nicht nur die Beeren, sondern auch die Blüten finden Verwendung in der Heilkunde. Holundersaft und Holundertee werden gegen Erkältungen, Magenbeschwerden, bei Nieren- und Blasenleiden und zur Stärkung von Herz und Kreislauf angewendet.

Die Beeren enthalten besonders viel Vitamin C und Vitamin B, außerdem Flavonoide, Fruchtsäuren und den Pflanzenfarbstoff Anthocyan, ein Antioxidans, das den Alterungsprozess der Zellen verlangsamt und gegen freie Radikale wirkt. Außerdem wird ihnen ein entzündungshemmender, schmerzlindernder und fiebersenkender Effekt nachgesagt. In den Blüten sind besonders viele ätherische Öle enthalten, die leicht schweißtreibend wirken.
Der Stoff, der die Beeren dunkelviolett färbt, findet als Sambucyanin in der Lebensmittelindustrie, besonders für Süßwaren und Molkereiprodukte, Verwendung. Auch als Textilfarbstoff kommt er noch manchmal zum Einsatz.
Im Spätsommer können die tiefvioletten Beeren geerntet, von den Dolden abgezogen und zu wohlschmeckenden Säften und Gelees verarbeitet werden – jetzt, im Mai, lachen uns dagegen die großen Dolden mit ihren porzellanfarbenen Blüten an, aus denen Holunderpfannkuchen, Holunderlimonade und -sirup zubereitet werden können.

Hollerkücherl
250 g Mehl
1 Prise Salz
1 EL Sojamehl
250 ml Sojamilch (oder Wasser)
1 EL Öl
16 Holunderblüten
Aus Öl, Mehl, Sojamilch, Sojamehl und Salz einen glatten Teig zubereiten.
Holunderblüten in den Teig tauchen, kurz abtropfen lassen und in heißem Öl goldbraun backen.
Holunderlimonade
2 Hände voll Holunderblüten
1 unbehandelte Zitrone
500 g Zucker
1 l Wasser
10 g Zitronensäure aus der Apotheke
Die Holunderblüten ausschütteln und verlesen, nicht waschen. Die Zitrone heiß waschen und abbürsten, dann in feine Scheiben schneiden. Den Zucker mit Wasser langsam unter Rühren aufkochen und etwa 10 min köcheln lassen.
Abkühlen lassen, Holunderblüten und Zitronenscheiben dazugeben und in einer großen Schüssel abgedeckt zwei Tage ziehen lassen.
Durch ein Tuch oder einen Nussmilchbeutel abseihen, mit der Zitronensäure unter Rühren aufkochen lassen und in eine saubere, heiß ausgespülte Flasche füllen.
Den Sirup zum Trinken mit kaltem Wasser, Mineralwasser oder Sekt nach Geschmack verdünnen.